„Es lohnt sich weiterzugehen“
Internationale Hybrid-Tagung "Gottes starke Töchter. Frauen und das Amt im Katholizismus" in Leipzig beendet
Leipzig. Die Tagung "Gottes starke Töchter. Frauen und das Amt im Katholizismus" hat nach zwei dichten Tagen mit dem Abschlusspodium „Die Frauenfrage – Zukunftsfrage der Kirche!“ am Dienstagnachmittag ihr Ende gefunden. Neben 120 Teilnehmenden vor Ort wuchs die Konferenz im digitalen Raum auf zusätzliche 470 Teilnehmende an. „Es ist gelungen, Menschen aus allen fünf Kontinenten zu vernetzen und deutlich zu machen: Probleme von Machtmissbrauch und fehlender Gleichstellung von Frauen sind in allen Teilen der Welt vorhanden“, konstatiert Akademiedirektor Dr. Thomas Arnold. Umso wichtiger sei es ,die Missstände der katholischen Kirche in den einzelnen Ländern auf die Ebene der Weltsynode in Rom zu heben, um dort die Probleme zu bearbeiten, wie mehrfach auf den Podien gefordert wurde.
Die Teilnehmenden waren sich einig, es brauche keine neuen Strukturen für Frauen, aber Frauen würden gern eingebunden werden in die Strukturen, die schon längst vorhanden seien. „Wenn wir eins sind, warum können wir nicht alle an einem Tisch sitzen?“, fragte etwa Ordensschwester Prof. Dr. Caroline Mbonu von der Gemeinschaft "Handmaids of the Holy Child Jesus". Denn Gleichberechtigung gebe es weder in Raten noch portionsweise. Entweder es gäbe sie oder es gäbe sie nicht. Und doch seien Frauen noch immer nicht Teil der Entscheidungsfindung. Frauen erführen immer wieder, dass sie danach beurteilt würden, welche Nutzwert sie für die Kirche hätten. Umso wichtiger sei es, „miteinander und vor allem füreinander zu versuchen, gemeinsam am Reich Gottes zu bauen“, beschreibt Schwester Dr. Katharina Ganz, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, ihre Erfahrung der Konferenz. „Ich habe hier Männer und Frauen getroffen, die mir den Mut und die Hoffnung geschenkt haben weiterzumachen. Wir sind die andere Seite der Menschheit. Wir können miteinander die Welt verändern. Und Es lohnt sich unbedingt weiterzugehen“, sagte Tatjana Disteli, Generalsekretärin der Aargauer Landeskirche.
In den zwei Tagen in Leipzig sei man gemeinsam weitergegangen, habe Ideen gesammelt und sei sich einig, nicht müde zu werden, sich weiterhin nachhaltig anzustrengen für die theologische Diskussion. Drei Teilnehmende der Konferenz werden in drei Wochen an der von Papst Franziskus ausgerufenen Weltsynode in Rom teilnehmen.
Veranstalter der Tagung waren die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen, die Universität Münster, die Eberhard-Karls-Universität Tübingen, die Universität Osnabrück, die Universität Erfurt sowie eine große Anzahl an Partnerinnen und Unterstützerinnen in Leipzig.
Alle weiteren Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter:
https://www.katholische-akademie-dresden.de/gottes-starke-toechter