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Bistum Dresden Meissen
Detail der Wiedererrichtungsurkunde.
21. April 2021

Geglättet, gereinigt, digitalisiert

Wiedererrichtungsurkunde des Bistums zum 100-jährigen Jubiläum frisch restauriert

Dresden. Zum Jubiläumsjahr des Bistums Dresden-Meißen erstrahlt die päpstliche Wiedererrichtungsurkunde frisch restauriert in altem Glanz. Am 21. April übergab Christoph Roth von der Firma Buchrestaurierung Leipzig das historische Dokument nach behutsamer Auffrischung wieder an das Bistum Dresden-Meißen.

Diözesanarchivarin Dr. Birgit Mitzscherlich: „Die Urkunde war – was etwa Schriftbild und Ränder angeht - in einem relativ guten Zustand. Sie war aber fast 100 Jahre in gerolltem Zustand aufbewahrt worden. Und da sich das Pergament als tierischer Grundstoff zusammenzieht, wurde es immer mühsamer, die Urkunde zu entrollen.“ Das wertvolle römische Schreiben wurde daher geglättet und gereinigt, in einen ebenen Schutzkarton verpackt und auch digitalisiert. Wenn die Corona-Umstände es zulassen, wird die Wiedererrichtungsurkunde im Sommer auch in der Domschatzkammer St. Petri zu Bautzen zu bewundern sein.

Verspätete Urkundenlieferung durch Eisenbahner-Streik

Generalvikar und Domdekan Andreas Kutschke dankte den Fachleuten für die fachkundige Konservierung und erinnerte in diesem Zusammenhang auch an eine Besonderheit der Bistums-Neugründung: „Obwohl die Urkunde am Tag der Errichtung wegen eines Eisenbahnstreiks noch gar nicht im Original in Bautzen angekommen war, vollzog der damalige Nuntius Eugenio Pacelli die Gründung mit einem feierlichen Pontifikalamt am 24. Juni 1921. Als Diözesan-Administrator wurde Jakub Skala eingesetzt, der Dekan des Domkapitels St. Petri. Erst am 19. September 1921 trat Christian Schreiber als erster Bischof der wiedererrichteten Diözese sein Amt an.“

Auf sein 100-jähriges Bestehen kann das Bistum Dresden-Meißen nun im Juni dieses Jahres zurückblicken. 1921 erhob Papst Benedikt XV. die Apostolische Präfektur Meißen zum Bistum Meißen, der heutigen Diözese Dresden-Meißen. 2021 wird der 100. Jahrestag dieses für das katholische Leben in Sachsen und Ostthüringen historischen Ereignisses gefeiert.

Text: Michael Baudisch
Fotos: Andreas Gäbler

Bildergalerie

Zitiert

Aus der Errichtungsurkunde des Bistums Meißen in deutscher Übersetzung.

„(…) Da nun die Domherren der Kollegiatskirche St. Petri zu Bautzen anlässlich der Vollendung des 7. Jahrhunderts seit der kanonischen Errichtung des Domkapitels dem Apostolischen Stuhle die Bitte unterbreitet haben, dass aus dem Gebiete der Apostolischen Präfektur der Lausitz des Apostolischen Vikariates Sachsens die alte, vor einigen Jahrhunderten erloschene Diözese Meißen wiedererrichtet werde, so haben Wir in der Überzeugung, dass dies der Ausbreitung des christlichen Namens und dem Vorteile der kirchlichen Verwaltung dienen werde, und in Anbetracht der besonderen Treue und Ehrfurcht des genannten Kapitels gegen den Apostolischen Stuhl und seiner hervorragenden Verdienste um die katholische Religion, nach Anhören des Rates Unserer geliebten Söhne der Kardinäle der heiligen Kongregation der Glaubensverbreitung beschlossen, den vorgetragenen Bitten gern und freudig Unsere Zustimmung zu geben.

Wir bestimmen daher kraft dieses Schreibens aus der Fülle der Apostolischen Gewalt und in Ergänzung der Zustimmung jener, die es betrifft oder die hiervon betroffen zu sein vermeinen, dass das Gebiet der erwähnten Apostolischen Präfektur der Lausitz und des Apostolischen Vikariates Sachsens unter dauernder Aufhebung der Präfektur und des Vikariates zu einer Diözese erhoben werde mit dem Namen Diözese Meißen, die dem Apostolischen Stuhle unmittelbar unterstellt und der Jurisdiktion der Konzilskongregation unterworfen sein soll.

Den Sitz und Bischofsstuhl dieser Diözese errichten Wir in der Stadt Bautzen in der Lausitz, die Wir daher zum Range und zur Würde einer Bischofsstadt erheben mit allen Privilegien und Rechten, die die übrigen Bischofsstädte nach allgemeinem Recht genießen. (…)“