"Gehen wir miteinander ins Gespräch"
Ost-Bischöfe äußern sich gemeinsam zur Europawahl
Dresden. In einem gemeinsamen Statement haben der Erzbischof von Berlin und die Bischöfe von Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg am 11. Juni Stellung zu den Ergebnissen der Europawahl am 9. Juni bezogen:
"Die Europäische Union ist eines der größten Friedensprojekte unserer Geschichte. Uns Bischöfe freut es sehr, dass sich so viele Menschen aktiv an der Europawahl beteiligt haben und damit mitbestimmen, wohin Europa sich entwickelt. Viele votierten für ein gemeinsames Europa, für eine starke Demokratie und für Menschlichkeit und Solidarität auch über nationale Grenzen hinaus.
Doch die Ergebnisse bergen für uns als europäische Gemeinschaft auch Herausforderungen. Parteien, die extremistische und demokratiefeindliche Positionen vertreten, erhielten nicht nur bei der Europawahl, sondern auch bei den Kommunalwahlen vermehrt Zuspruch. Jetzt liegt es an uns allen, an den Vertreterinnen und Vertretern der demokratischen Parteien, aber auch an uns als katholische Kirche und an jeder und jedem einzelnen von uns, Zusammenhalt und Verbundenheit zu stärken und uns nicht entmutigen zu lassen:
Gehen wir miteinander ins Gespräch, nehmen wir die Sorgen anderer ernst und suchen wir gemeinsam nach Wegen eines hoffnungsvollen Miteinanders, indem wir davon erzählen, was dieses Land errungen hat und was es lebenswert macht.
Das Gelingen unserer Demokratie und einer Zukunft der Menschlichkeit liegt in unseren Händen."
Dr. Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg
Wolfgang Ipolt, Bischof von Görlitz
Dr. Heiner Koch, Erzbischof von Berlin
Dr. Ulrich Neymeyr, Bischof von Erfurt
Heinrich Timmerevers, Bischof von Dresden-Meißen