Geraer Wandteppich zur Heiligen Elisabeth wird zum Fastentuch in Dresden
bis Karsamstag in der Herz-Jesu-Kirche zu sehen
Dresden. Von Aschermittwoch bis Karsamstag wird im Altarraum der Herz-Jesu-Kirche (Borsbergstr. 15) in Dresden ein Fastentuch hängen. Geschaffen wurde es 1980 von der Greizer Künstlerin Elly-Viola Nahmmacher (1913-2000) als Wandteppich für die damalige St.-Elisabeth-Kirche in Gera. Dieses Gotteshaus entstand 1903 aus einer umgebauten Fabrikhalle und wurde 2003 nach der Einweihung der neuen St.-Elisabeth-Kirche entwidmet. Da es im Nachfolgebau ab 2003 keinen sinnvollen Platz mehr fand, wurde seitdem nach einer guten Verwendung gesucht. Pfarrer Michael Gehrke aus Dresden sagt: "Im Jahr 2024 wurde es unserer St.-Elisabeth-Pfarrei angeboten und der Ortkirchenrat von "Herz Jesu" entschied, es als Fastentuch in die Kirche zu übernehmen. Es ist eine Dauerleihgabe der Geraer Pfarrei an uns mit einem zunächst auf 10 Jahre angelegten Leihvertrag."
Zur Gestaltung des St.-Elisabeth-Tuches:
Die zentrale Mitte des aus Stoffapplikationen bestehenden Wandteppichs bildet die Gestalt der heiligen Elisabeth, in demütiger Gebärde, umgeben von Rosen, die an die Legende vom Brotwunder erinnern. Sie verbindet Himmel und Erde. Über ihr die Geisttaube: Von Gott empfängt sie alle Kraft und Weisung.
Zu ihren Füßen die Silhouette der Wartburg, der Stätte ihres Lebens und ihrer Heiligung. Der Hintergrund der Heiligen ist ein pfirsichfarbener Farbton, wie eine Aura höchster Unberührtheit. Das Bild der Heiligen ist umrahmt von sieben Bildern, die Legende und Historie ihres Lebens auf der Wartburg frei nebeneinander verwenden; und sieben Bildern, die die sieben Werke der Barmherzigkeit darstellen.
Im oberen Teil vier Darstellungen aus Kindheit und Leben auf der Wartburg. Im unteren Teil Bilder ihrer Selbstkasteiung und ihr Grab mit Lichterwald und fließenden Wasserformen, die vom Grab aus beiden Seiten fließen. Elisabeth als Quelle der Barmherzigkeit. Auf beiden Seiten je zwölf brennende Lichter als Zeichen der Verehrung.
Die Sieben Werke der Barmherzigkeit sind ein traditioneller Katalog von vorbildlichen Handlungen. Diese „Liste“ basiert auf der Rede Jesu vom „Weltgericht“ (Mt 25, 34-36): Hungernde speisen, Dürstenden zu trinken geben, Nackte bekleiden, Fremde aufnehmen, Gefangene besuchen, Kranke besuchen.
Das siebte Werk – Tote begraben – findet sich nicht im Evangelium, sondern wurde im 3. Jahrhundert hinzugefügt. Diese Siebenzahl wurde fester Bestandteil der christlichen Katechese.
Pfarrer Michael Gehrke