"Kirche muss eine sein, die dient"
Fünf neue Diakone für das Bistum Dresden-Meißen geweiht
Dresden. In einem bewegenden Gottesdienst in der gut gefüllten Kathedrale Sanctissimae Trinitatis in Dresden hat Bischof Heinrich Timmerevers am heutigen Sonnabend, 10. Mai, fünf Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. Unter den Gläubigen befanden sich zahlreiche Familienangehörige, Freunde, Wegbegleiter und Heimatpfarrer der Weihekandidaten sowie rund zwanzig Mitglieder der Gehörlosengemeinden des Bistums. Die Liturgie wurde eigens in Gebärdensprache übersetzt.
Geweiht wurden vier Männer, die künftig als Ständige Diakone mit Zivilberuf in ihren Heimatgemeinden tätig sein werden: Vincenc Böhmer (1986) aus Bautzen, Tobias Pardula (1978) aus Dresden, Markus von Bohr (1987) aus Leipzig und Patrick Spiegel (1981) aus Meißen. Ergänzt wird die Gruppe durch Peter Brinker (1965) aus Dresden, der als Ständiger Diakon im Hauptberuf bereits als Krankenhausseelsorger tätig ist. Neben seinem künftigen Einsatz in einer Pfarrei bleibt er weiterhin für die Seelsorge für Gehörlose und Hörgeschädigte im Bistum verantwortlich.
Gemeinde auf dem Weg der Nachfolge führen
"Der Diakon führt mitten in die Sendung Jesu und der Kirche", sagte Bischof Heinrich in seiner Predigt. "Der Christ ist einer, der dient. Die Kirche muss eine sein, die dient. Das wird uns heute vor Augen geführt." Der Bischof weiter: "Das Beispiel ihres Lebens soll die Gemeinde auf dem Weg der Nachfolge führen", und bezog dieses Engagement auf Familie, Beruf und Freizeit. Ausdrücklich dankte er den Ehefrauen und Familien der neuen Diakone für ihre Unterstützung in diesem Dienst.
Alle fünf Neu-Diakone sind verheiratet und Familienväter. Sie haben sich über drei Jahre hinweg intensiv auf ihren Dienst vorbereitet – mit theologischer und pastoraler Ausbildung an der Fachakademie für Gemeindepastoral in Magdeburg, ergänzt durch praktische Einsätze sowie Fortbildungen auf diözesaner Ebene. Ihre neue Aufgabe treten sie am 1. August 2025 in ihren Heimatorten an. In den ersten beiden Jahren nach der Weihe werden sie weiterhin begleitet und fortgebildet.
Aufgaben in Liturgie und Caritas
Die Diakonenweihe ist ein bedeutender Moment – nicht nur für die Geweihten, sondern auch für die Gemeinden, in denen sie künftig wirken werden. Als Diakone übernehmen sie wichtige Aufgaben in Liturgie, Verkündigung und Caritas. Sie spenden die Taufe und Kommunion, halten Predigten und kirchliche Begräbnisse, dürfen jedoch keine Messe feiern oder Beichte abnehmen. Damit unterstützen sie die Seelsorger vor Ort in zentralen Bereichen des kirchlichen Lebens.
Beim Weihegottesdienst konzelebrierten neben Domdekan und Generalvikar Andreas Kutschke auch die Pfarrer der Heimatgemeinden der Neu-Diakone Pater Bernhard Venzke aus Leipzig, Pfarrer Michael Gehrke und Pfarrer Winfried Kuhnigk aus Dresden, Pfarrer Stephan Löwe aus Meißen und Dompfarrer Veit Scapan aus Bautzen. Musikalisch festlich gestaltet wurde die Feier durch die Dresdner Kapellknaben unter Leitung von Domkapellmeister Christian Bonath sowie Domorganist Sebastian Freitag an der Orgel. Im Anschluss an die Weihemesse waren alle Anwesenden zu einem festlichen Empfang im Haus der Kathedrale eingeladen, wo in geselliger Atmosphäre weitergefeiert wurde – ein Zeichen der Gemeinschaft und Freude über die fünf neuen „Diener“ der Kirche.
Text/Fotos: Michael Baudisch