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Bistum Dresden Meissen
Johannes Paditz, Marlene, Elisabeth Stiller, Benedikt Klafki und Balthasar Böhmer freuen sich auf ihre Zeit in Norwegen und Schweden (v.l.). Monsignore Georg Austen (Generalsekretär des Bonifatiuswerkes) und Marisa Grummich (Projektreferentin) (unten links) wünschen ihnen alles Gute. © Bonifatiuswerk/Simon Helmers
25. Juli 2023

Mehr als Nordlichter, Mitternachtssonne und Geysire

Für fünf junge Menschen aus dem Bistum Dresden-Meißen geht es mit dem Bonifatiuswerk-Programm „Praktikum im Norden“ nach Schweden und Norwegen

Paderborn/Dresden. Die Bucket List ist geschrieben, der Koffer fast gepackt – in den nächsten Wochen starten 23 junge Menschen aus 13 (Erz-)Bistümern in ganz Deutschland ihre Reise Richtung Nordeuropa und Baltikum. Sie verlassen ihre gewohnte Umgebung, um ein „Praktikum im Norden“ in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Island, Lettland und Estland zu absolvieren. Das Praktikantenprogramm des Bonifatiuswerkes ermöglicht den Freiwilligen, in einer kirchlichen Einrichtung mitzuarbeiten und die katholische Diaspora-Kirche vor Ort kennenzulernen.

Bevor das Praktikum startet, sind die zukünftigen Freiwilligen zu einem Vorbereitungsseminar in Paderborn zusammengekommen. Von der Programm-Verantwortlichen Marisa Grummich, Referentin im Bonifatiuswerk, und der Projektkoordinatorin Ricarda Clasen haben die Praktikantinnen und Praktikanten hilfreiche Informationen und Materialien rund um ihre Zeit im Norden mit auf den Weg bekommen. Tipps gab es zudem von ehemaligen Freiwilligen und einen Überblick über das Leben in einer Migrantenkirche in Nordeuropa von Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. Vor Ort werden die jungen Menschen außerdem von Mentoren begleitet.

Mitarbeit in Kirchencafé, Meditationszentrum oder in der Schulbetreuung

Mit Balthasar Böhmer aus Schirgiswalde-Kirschau im Landkreis Bautzen bekommen die zwei Diaspora-Gemeinden St. Hallvard und St. Johannes im norwegischen Oslo ihren ersten „Praktikanten im Norden“. Er wird ab August zum Beispiel die Vorbereitung des Kirchencafés übernehmen, das oftmals auch als 8. Sakrament bezeichnet wird. Hier treffen sich Jung und Alt im Anschluss an den Gottesdienst. Der 18-Jährige wird in seinem zehnmonatigen Praktikum die Einsatzstelle zudem wechseln und noch einige Zeit die Mönche im St. Marienkloster Munkeby unterstützen, die dort nach der Ordensregel der Zisterzienser leben. Nicht nur bei der alltäglichen Arbeit im Kloster wird er mithelfen, sondern auch in den klostereigenen Einrichtungen, wie dem Gästehaus und der Käserei. „Ich möchte das Praktikantenprogramm nutzen, um Erfahrungen für meine berufliche Laufbahn zu sammeln. Mein soziales Engagement und mein Interesse an entsprechenden Themen werden mir bestimmt eine gute Hilfe für meine Zeit in Norwegen sein“, sagt Böhmer.

Ab dem 23. September wird Marlene ihr Praktikum im schwedischen Rättvik starten. Dort wird sie dem Exerzitien-, Retreat - und Meditationszentrum Stiftelsen Berget tatkräftig zur Seite stehen. Das Zentrum wird von der Kommunität der Heiligen Dreifaltigkeit, einer ökumenischen Gemeinschaft geführt. Die Abiturientin wird bei den täglich anfallenden Aufgaben in den Gästehäusern und der Begleitung einzelner Gäste helfen.

Die Pfarrei St. Paul im norwegischen Bergen erhält ab Mitte August Unterstützung von Benedikt Klafki aus Chemnitz und Johannes Paditz aus Radebeul. Ihr Haupteinsatzort ist das katholische Gymnasium St. Paul im Stadtteil Florida. Hier haben sie die Möglichkeit, sich mit ihren Fähigkeiten einzubringen, ob als Vertretung im Deutsch- oder Religionsunterricht, bei der Vorbereitungen von diversen Projekten oder als Nachmittagsbetreuer und Hausaufgabenhelfer.

Tatkräftig mit anpacken

Elisabeth Stiller aus Lichtentanne im Landkreis Zwickau reist am 15. August nach Finnland, um ihr Praktikum in Turku zu starten. Die Birgittenschwestern werden sie dort als erste „Praktikantin im Norden“ empfangen. Die Abiturientin wird den Ordensschwestern bei der Arbeit im Gästehaus tatkräftig zur Seite stehen. In der Gemeinde "Saint Bridget and Blessed Hemming" ist ihre Mithilfe in der Jugendarbeit, bei Veranstaltungen oder in der Katechese gefragt.  „Durch das Praktikum möchte ich selbständiger werden und praktisch mit anpacken. Ich freue mich, für eine Zeit lang aus meinem gewohnten Umfeld rauszukommen und Finnland mit seinen verschiedenen Facetten kennenzulernen“, beschreibt die 18-Jährige ihre Beweggründe für ein „Praktikum im Norden.“

„Für die motivierten Freiwilligen ist es ein Abenteuer, eine Zeit, in der sie sich engagieren können, die prägend für ihren weiteren Lebensweg sein wird. Für die Projektpartner vor Ort ist es eine willkommene Unterstützung, denn die jungen Menschen leisten sinnvolle und eigenständige Arbeit, die sonst oft nicht bewältigt werden könnte. Sie sind Teil einer Gemeinschaft, in der sie erfahren, wie Glaube auch in kleinen und internationalen Gemeinden gelebt und gefeiert werden kann“, sagt Monsignore Georg Austen über das Programm.

Das "Praktikum im Norden"

Mit dem "Praktikum im Norden" machen sich jährlich mehr als 20 junge Menschen auf den Weg nach Nordeuropa und ins Baltikum. Dort gewinnen sie unmittelbare Einblicke in das kirchliche Leben in der Diaspora. Es ist ein Kooperationsprogramm zwischen dem Bonifatiuswerk und dem Newman Institut im schwedischen Uppsala. Finanzielle Unterstützung erhält es auch vom Erzbistum Paderborn.