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Bistum Dresden Meissen
Eine Statuen-Darstellung der heiligen Therese von Lisieux. © Pixabay
21. Juli 2025

Reliquienschrein der heiligen Therese von Lisieux zu Gast im Bistum Dresden-Meißen

Anlässlich des 100. Jahrestags der Seligsprechung 2025: vom 17. bis 19. September

Bautzen/Dresden/Flöha. Im Heiligen Jahr 2025 wird der Reliquienschrein der heiligen Therese von Lisieux (1873-1897) auf seiner Besuchsreise durch Deutschland vom Mittwoch, 17. September, bis Freitag, 19. September, auch im Bistum Dresden-Meißen erwartet.

Stationen der Reise sind:

  • Mi, 17.9., ab ca. 13 Uhr: Bautzen, Liebfrauenkirche (Steinstraße 13/Kirchplatz)
  • Do, 18.9., ab ca. 11 Uhr: Dresden, Kath. Kirche St. Antonius (Bünaustraße 10)
  • Fr, 19.9., ab ca. 10 Uhr-17.30 Uhr: Gemeinde St. Theresia Flöha (Dresdner Str. 14)

Neben der Verehrung der Reliquien, in denen die heilige Therese den Gläubigen besonders nahekommt, geht es um die Verkündigung ihrer Botschaft, die von der Liebe Gottes und dem „Kleinen Weg zur Heiligkeit“ geprägt ist. Dies geschieht in Eucharistiefeiern, Wortgottesdiensten, Stundengebet und Gebetsstunden. Daneben wird auch genügend Raum zur stillen Verehrung gegeben werden.

Begleitet wird der Schrein von Pater Georg Gantioler FSO; Vorsitzender des Theresienwerk e.V., der seinen Sitz im Bistum Augsburg hat. Aufgabe des Theresienwerkes ist es, das Leben und die Lehre der heiligen Therese von Lisieux und ihrer heiligen Eltern bekannter zu machen. Anlässlich des 100. Jahrestags der Heiligsprechung der der heiligen Therese von Lisieux hat das Werk daher nun wieder eine Reise des Reliquienschreins der Heiligen geplant.

Zur Person: Therese von Lisieux

Die Halbwaise Marie-Françoise Martin war als Zehnjährige nach der Vision einer lächelnden Madonna von einer tödlichen Krankheit genesen und führte die Bekehrung eines verurteilten Mörders auf dem Schafott auf ihr stellvertretendes Gebet als 14-Jährige zurück. Sie wollte es ihren zwei älteren Schwestern gleichtun und sofort in den Karmel eintreten, was ihr selbst der Papst bei einer Audienz nicht gewährte. Erst mit 15 konnte sie in Lisieux mit dem Ordensnamen ihres Vorbilds, der heiligen Teresa von Ávila, eintreten.

Schwester Therese vom Jesuskind und vom heiligen Antlitz fand bald ihre Berufung: im Verborgenen zu beten und eigenes Leiden für die Priester aufzuopfern, sich selber zu vergessen und kleine, diskrete Liebeswerke zu tun, weil sie nicht glaubte, große Werke vollbringen zu können. Sie las die Werke des heiligen Johannes vom Kreuz, was für eine junge Karmelitin sehr ungewöhnlich war, bewunderte das Martyrium der Karmelitinnen von Compiègne, die Opfer der Französischen Revolution geworden waren, und entdeckte 1894 für sich schließlich den „kleinen Weg“: klein zu bleiben vor Gott und sich und alles seiner Barmherzigkeit zu überlassen und in Ermangelung eigener Heiligkeit ein überbordendes Gefäß für die Heiligkeit Gottes zu werden.

Im begleitenden Gebet für zwei junge Missionsbrüder sowie in ihrem Briefwechsel erkannte sie immer mehr auch einen missionarischen Auftrag, und sie begann auf Bitten ihrer Oberin, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Ab 1896 erkrankt, verfiel Thereses Gesundheitszustand zusehends. Im August 1897 wurde bei ihr Tuberkulose im Endstadium diagnostiziert. Sie verstarb mit 24 Jahren.

Schon bald nach ihrem Tod wurden Wunder und Heilungen auf ihre Fürsprache berichtet. 1923 wurde sie selig-, 1925 heiliggesprochen und 1927 neben dem heiligen Franz Xaver zur Patronin aller Missionen erklärt. Die Kathedrale von Lisieux, in der ihre Gebeine ruhen, ist die größte Kirche, die im 20. Jahrhundert erbaut wurde. Zur „kleinen Therese“ pilgern jährlich rund eineinhalb Millionen Menschen. 1997 erhob Papst Johannes Paul II. sie zur Kirchenlehrerin. 2015 erfolgte auch die Heiligsprechung ihrer Eltern Zélie und Louis Martin.

Der auf Reisen gesandte kunstvoll gestaltete Schrein mit einem Teil der Gebeine der heiligen Therese wurde anlässlich ihres 100. Todestages 1997 von Katholiken in Brasilien gestiftet.

Stichwort: Reliquien

Unter Reliquien (Latein: Überbleibsel, Überrest) versteht man im engeren Sinn die Gebeine eines Heiligen, weiter gefasst auch Dinge, die damit in enger Beziehung standen oder in Berührung gekommen sind. Die Verehrung gilt nicht der Reliquie als solcher, sondern dem jeweiligen Heiligen, der ein gottgefälliges Leben geführt hat, und letztlich also Gott selbst.

Der Glaube an die Auferstehung der Toten hat die Christen von Anfang an die Heiligen mit besonderer Ehrfurcht behandeln lassen. Über den Gräbern der Märtyrer, später auch anderer Heiliger, errichtete man Kirchen. Bereits im 4. Jahrhundert war es üblich, die Reliquien von Heiligen im Altar beizusetzen. Im frühen Mittelalter entwickelte sich daraus eine allgemeine und bis heute gültige Praxis.

Die Gläubigen der katholischen Kirche (und der Ostkirchen) betrachteten die im Ruf der Heiligkeit Verstorbenen als Fürsprecher bei Gott. Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedene Formen der Reliquienverehrung. Noch heute kennt man die Krypta mit dem Heiligengrab, desweiteren kostbare Reliquiare (Zeigegefäße für Reliquien) des Spätmittelalters oder die Hochgräber und Glassärge des Barock.