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Bistum Dresden Meissen
27. September 2022

Stolperstein erinnert in Wermsdorf an Prälat Hermann Scheipers

Künstler Gunter Demnig verlegte den Stein am 24. September

Wermsdorf. Seit Sonnabend, 24. September, erinnert in Wermsdorf ein Stolperstein des Künstlers Gunter Demnig an den ehemals in Wermsdorf tätigen Pfarrer und NS-Gegner Hermann Scheipers (1913-2016). Zugleich wurde am Pfarrhaus - wo er am 4. Oktober 1940 verhaftet worden war - eine Gedenktafel enthüllt. Hermann Scheipers hatte sich während des Zweiten Weltkriegs als Seelsorger offen für polnische Zwangsarbeiter eingesetzt und wollte mit ihnen einen Gottesdienst feiern. Ohne Anklage zu erheben, landete er daraufhin zunächst im Gefängnis, anschließend schaffte man ihn ins KZ Dachau. Hier war er einer von fast 3.000 christlichen Geistlichen, die von den Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945 inhaftiert wurden.

Initiiert wurde das Stolperstein-Projekt für ihn von der Kommune Wermsdorf: Sein lebenslanges Engagement für Toleranz und gegen Ausgrenzung und Diskriminierung haben Jugendliche  der Ortsgemeinde in einem Geschichtsprojekt aufgearbeitet. Ihre Forschungsergebnisse nahmen die Schülerinnen und Schüler zum Anlass, sich weitergehend mit dem Kunstprojekt "Stolpersteine" zu befassen, bei dem der Künstler Gunter Demnig deutschland- und europaweit an Opfer der NS-Zeit erinnert.

Im Ergebnis dieses Projektes wurde der Stolperstein nun öffentlichkeitswirksam im Schloss Hubertusburg in Wermsdorf vor dem Pfarrhaus eingebracht. Anschließend waren alle Gäste zu einer Bilderschau über Prälat Scheipers und einem Ausschnitt der Dachauer Messe in die Wermsdorfer Kapelle eingeladen. 

Fotos: Norbert Büchner

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