Treffen zur Zukunft des Sorbisch-Pastoralen Raumes
Eigenständigkeit der Pfarreien bleibt erhalten. Zusammenschluss soll administrative Aufgaben bündeln und Seelsorger entlasten.
Schmochtitz/Bautzen. Im Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno haben sich am Montag, 12. Mai, zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus den Pfarreien des Sorbisch-Pastoralen Raumes getroffen, um gemeinsam mit Bischof Heinrich Timmerevers, Generalvikar Andreas Kutschke und weiteren Vertreterinnen und Vertretern des Bistums über die zukünftige Entwicklung dieser besonderen pastoralen Struktur ins Gespräch zu kommen. Am Nachmittag kamen zunächst die Priester der Region zu einem ersten Austausch mit der Bistumsdelegation zusammen. Am Abend konnten dann zusätzlich auch die Mitglieder der Gremien und der Steuerungsgruppe begrüßt werden. Zahlreiche Engagierte nahmen die Einladung zum Gesprächsabend an, der in einem offenen und konstruktiven Miteinander stattfand.
Im Zentrum des Treffens stand die Vorstellung und Erläuterung der Entscheidung zur Bildung eines Sorbisch-Pastoralen Verbundes. Jan Martin, Finanzökonom des Bistums, stellte Grundplanungen dazu vor. Der neue Zusammenschluss soll künftig administrative Aufgaben bündeln und die Seelsorger spürbar entlasten – besonders mit Blick auf die steigenden Anforderungen der Pfarreiverwaltung sowie den Rückgang an pastoralen Mitarbeitenden. Markus Banowski, Leiter der Hauptabteilung Personal, brachte dabei Erkenntnisse aus den bisherigen Erfahrungen mit Verwaltungsleitungen im Bistum ein.
Pfarreistruktur bleibt erhalten
Bischof Timmerevers betonte dabei ausdrücklich, dass die Eigenständigkeit der einzelnen Pfarreien gewahrt bleiben soll. Auch die Vermögensverantwortung verbleibt weiterhin bei den jeweiligen Pfarreien. Der geplante Verbund ist zunächst freiwillig, soll jedoch perspektivisch bis zum Jahr 2030 alle Pfarreien des Sorbisch-Pastoralen Raumes einbeziehen. Dekan Veit Scapan aus Bautzen stellte Überlegungen zu einem Sorbisch Pastoralen Rat vor, der auch zukünftig gemeindeübergreifend verbindende pastorale Anliegen, Themen und Termine gemeinsam bespricht. Die konkrete Umsetzung wird derzeit in den Gremien entwickelt.
Mit dieser strukturellen Weichenstellung will das Bistum der besonderen sprachlich-kulturellen Situation der sorbischen Gemeinden gerecht werden und zugleich für eine zukunftsfähige Organisation sorgen – auch für den Fall, dass in einzelnen Gemeinden künftig kein Priester mehr dauerhaft vor Ort wirken kann.
Bischof dankt für Beteiligung
In der anschließenden Diskussion wurden zahlreiche Rückfragen gestellt und erste Überlegungen zur Umsetzung angestoßen. Vertreterinnen und Vertreter der Pfarreien äußerten sowohl Unterstützung als auch offene Punkte, die es weiter zu klären gilt.
Bischof Timmerevers zeigte sich dankbar für die engagierte Beteiligung; auch Generalvikar Kutschke äußerte sich hoffnungsvoll über die neu gewonnenen Perspektiven für den Sorbisch Pastoralen Raum.