Menü
Bistum Dresden Meissen
In Leipzig-Lindenau war das Oratorium St. Philipp Neri jahrelang zuhause.
05. Juli 2020

Oratorianer in Leipzig gehen neue Wege

Neue Schritte missionarischen Wirkens im Blick

Leipzig. Nach 90 Jahren ihres Wirkens in den Pfarreien des Leipziger Westens haben die Oratorianer sich zum Ziel gesetzt, künftig verstärkt in der missionarischen Pastoral zu arbeiten. Sie wollen in Leipzig neue Wege missionarischen Wirkens erkunden und zugleich das missionarische Potential in Aufgaben der kategorialen Seelsorge entfalten, etwa in der Caritas, in Altenheimen, Gefängnissen und am Flughafen.

In Gesprächen mit dem Bischöflichen Ordinariat wurde deshalb vereinbart, dass die Oratorianer in Leipzig die Verantwortung für die Pfarreiseelsorge zum Ende des Kirchenjahres 2020 abgeben. Die Mitglieder des Oratoriums werden in diesem Zuge auch das Pfarrhaus in Leipzig-Lindenau verlassen und eine neue gemeinsame Wohnstätte beziehen.

Das Ordinariat bemüht sich derzeit um die Nachbesetzung für das Pfarreiteam in Leipzig West und wird diesen Wechsel begleiten.

 

Oratorium Leipzig

Angeregt durch die Lektüre einer Predigt von Kardinal Newman über die “Sendung des Heiligen Philipp Neri”, beschlossen im Jahre 1922 einige Theologiestudenten in Innsbruck, im Geiste Philipp Neris ein eigenes Oratorium zu gründen. Der Kreis, zu dem Ernst Musial, Theo Gunkel, Heinrich Kahlefeld, Philipp Dessauer und Klemens Tilmann – später dann noch Josef Gülden, Werner Becker und Otto Spülbeck – gehörten, strebte eine oratorianische Lebensgemeinschaft in einer deutschen Diaspora-Großstadt an.

So wurde am 5. Januar 1930 das Oratorium des Hl. Philipp Neri an der Pfarrei Liebfrauen Leipzig-Lindenau errichtet; erster oratorianischer Pfarrer war seit 1931 Theo Gunkel.

Die besondere Aufmerksamkeit des Oratoriums galt der Erneuerung der Liturgie. Der Mittelpunkt des Gemeindelebens sollte die sonntägliche Eucharistiefeier sein. Die Liturgie sollte so gestaltet sein, dass sie von allen Teilnehmern leichter mitvollzogen wird. So entstand die Gemeinschaftsmesse. Höhepunkt aber war die Mitfeier der Karwoche und der Gottesdienst in der Osternacht, der zum ersten Mal am 23. April 1932 am Ostersonntag früh gefeiert wurde. Eine besonders große Freude durften die Brüder der Gründergeneration erleben, als das II. Vatikanische Konzil ihre liturgischen Bemühungen der ganzen Weltkirche empfahl.

Bis heute bemühte sich das Oratorium darum, die Gemeinschaft mit der Pfarrgemeinde und ihren vielfältigen Kreisen zu befördern. In der Seelsorge, und besonders auch im Dialog mit Kunstschaffenden in Leipzig, sucht das Oratorium immer wieder Wege, den Menschen Freude am christlichen Glauben zu vermitteln.

Mehr Informationen: