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Bistum Dresden Meissen
Die Katholische Studentengemeinde in Dresden bei der gemeinsamen Gottesdienstfeier. © privat
12. Dezember 2023

Wirtschaftliche Grundlage für eine Idee der Kirche von morgen

10 Jahre Stiftung Katholische Studentengemeinde Dresden

Dresden. Vor 10 Jahren, am 12. Dezember 2013, wurde für die Katholische Studierendengemeinde in Dresden (kurz KSG Dresden) mit Unterstützung des Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken eine Stiftung gegründet. Zunächst als Stiftungsfonds eingerichtet, ist sie vermeintlich die Einzige ihrer Art in ganz Deutschland. Bis heute haben sich rund 140 Ehemalige, die ihre gemeinsame Zeit in der Dresdner Studierendengemeinde verbindet, als Stifterinnen und Stifter mit einer Zustiftung engagiert. Unter dem Motto „Zukunft für den Glauben stiften“ konnte das Stiftungskapital in 10 Jahren auf mehr als 100.000 EUR anwachsen. Im Jahr 2017 erfolgte die Umwandlung in eine Treuhandstiftung. Dabei fungiert das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken als Treuhänder.

Heimat für junge Studierende

Die KSG Dresden ist keine Ortsgemeinde, sondern Heimat für junge Studierende katholischen Glaubens, die an einer der Dresdner Hochschulen studieren. So gehört es zum Leben der KSG Dresden, dass Jahr für Jahr Studierende neu hinzukommen und andere die Gemeinde verlassen. Katholische Studierende verschiedener Nationalitäten sind selbstverständlicher Teil der Gemeinde. So hat dieser Glaubens-Ort eine ganz eigene Prägung, die in den letzten Jahren durch den Studentenseelsorger und Jesuitenpater Michael Beschorner weiterentwickelt wurde. Für viele Ehemalige ist die KSG Dresden ein Ort der intensiven Glaubens- und Gemeinschaftserfahrung, die Studierende über Generationen hinweg geprägt hat. Um ihre Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen, haben daher einige Ehemalige - die in der KSG Dresden Philister genannt werden - Kapital in unterschiedlicher Höhe gestiftet. Dessen Zinserträge können jedes Jahr für die Unterstützung pastoraler Projekte eingesetzt werden. Da das Stiftungskapital bisher in jedem Jahr seit 2013 gestiegen ist, kann der generationenübergreifende Gedanke weiter wachsen. Die Erträge der Stiftung sollen auch in Zukunft eine dauerhafte und nachhaltige finanzielle Unterstützung der KSG Dresden gewährleisten.

Der Stiftungsvorstand entscheidet jährlich über die konkrete Verwendung der Stiftungserträge. Er stellt auf der Grundlage einer Anlagerichtlinie sicher, dass das Stiftungskapital nach ethischen Kriterien verantwortungsvoll, sicher und rentabel angelegt wird. Dabei arbeitet die Stiftung mit der Bank für Kirche und Caritas eG in Paderborn zusammen.

Seit 2015 über 7.000 Euro Stiftungserträge

Seit dem Jahr 2015 sind mehr als 7.000 EUR aus den Stiftungserträgen in Projekte und Initiativen der Studierendengemeinde geflossen. Dabei waren in den ersten Jahren die Sozialfahrten das zentrale Projekt der jährlichen Förderung. So konnte den Studierenden konkretes Engagement und Begegnung vor Ort in Bosnien, Litauen, Russland, Israel und Tschechien ermöglicht werden. Einzig im Jahr 2020 erfolgte aufgrund der Corona-Pandemie keine Projektförderung. In den letzten Jahren hat darüber hinaus der Erhalt des Begegnungshauses in Struppen (Sächsische Schweiz) an Bedeutung gewonnen. Während die Studierenden durch ihre Arbeitsleistung dafür sorgen, dass dieses Selbstversorgerhaus auch für zukünftige Generationen ein wichtiger Ort der Begegnung sein kann, hat die Stiftung aus ihren Erträgen die Materialkosten übernommen.

Namensgeber der Stiftung ist Dr. Ludwig Baum (1896 - 1973), der als erster Studentenpfarrer der KSG Dresden die Initialzündung für die katholische Studierendenarbeit in Dresden setzte. Er ist damit der Begründer einer Gemeinschaft, die bis heute viele Menschen in ihrem Denken und Handeln geprägt hat. Dr. Baum galt als liberal und konservativ zugleich. Er sprach sich für Religionsfreiheit, Toleranz und Ökumene aus und nahm damit in mancherlei Hinsicht das Zweite Vatikanische Konzil vorweg. In seinen Vorträgen schaffte er die geistige Weite, die für eine Erneuerung der Kirche damals und heute nötig ist und die die Katholische Studierendengemeinde bis in unsere Tage prägt.

Idee der Kirche von morgen

Der Gedanke, Vermögen einzusetzen, um mit dessen Erträgen mildtätige und kirchliche Zwecke zu unterstützen ist fast so alt wie die Kirche selbst. In einer Zeit, in der die katholische Kirche sich in erheblichen Umbrüchen befindet, was mit einer deutlichen Reduzierung der zur Verfügung stehenden Ressourcen einhergeht, gewinnt dieser Ansatz wieder an Bedeutung. So soll mit der Stiftung KSG Dresden die wirtschaftliche Grundlage für eine Idee der Kirche von morgen gelegt werden.

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