Krippenführungen im Pilgerhäusl Hirschfelde
vom Ersten Advent bis Mariä Lichtmess (2. Feb.) - Voranmeldung erforderlich
Zittau/Hirschfelde. Jedes Jahr am Ersten Advent wird das Pilgerhäusl in Hirschfelde zum Krippenhäusl. Denn in der Winterzeit ruht der Pilgerbetrieb; dafür nehmen unzählige Figuren aus Holz und Pappe in unserer Herberge Platz. Sie wollen Besucher aus nah und fern mit dem Weihnachtsgeheimnis in Berührung bringen. Zwei Krippen gehören zum Stamm-Inventar. Mit der Engelsberger Weihnachtskrippe wird ein 176 Jahre altes Meisterstück aus Böhmen mit 256 handgemalten Figuren gezeigt. Und auch die geschnitzte Krippe aus dem Grödnertal mit ihren 36 cm großen Figuren und ihrer anmutigen Ausstrahlung wird jedes Jahr wieder aufgebaut. Aber es kam auch viel Neues hinzu, was durch unzählige ehrenamtliche Stunden und die finanzielle Unterstützung des Bonifatiuswerkes des Bistums Dresden-Meißen möglich wurde.
Papierkrippen aus Böhmen
Wie jedes Jahr wechseln die ausgestellten Papierkrippen. Diesmal präsentieren sich ausnahmslos kleine böhmische Dörfer, die oft nur wenige Häuser umfassen. Die Geburt Christi findet dabei auch an ungewöhnlichen Orten statt. In Miltigau/Milíkov ist es beispielsweise ein historisches Gehöft und in Neubürgles/Nový Hrádek eine Burgruine.
Ein Gang durch die Geschichte
Außerdem wurde im Pilgerhäusl ein kleiner Raum hergerichtet, in dem Exponate aus verschiedenen Zeitepochen die Entwicklung der Krippentradition gezeigt werden. Den Barock vertritt die weltbekannte Weihnachtskrippe von Telfs, die von Georg Haller (1772–1838) gemalt wurde. Den Stil der Nazarener lässt sich bei der Krippe von Josef Führich (1800-1876) finden. Gezeigt wird auch die erste Papierkrippe mit regionalem Hintergrund von Mikoláš Aleš 1852-1913) und eine Faltkrippe aus geprägtem Karton (um 1930). Den Schluss der Zeitreise bildet eine moderne Krippe von Heinz Schubert (2012-2001), die in der Art von Kinderbuchillustrationen gestaltet ist.
Kurbelkrippe mit Waldtieren
Aus Zwei mach Eins - so lautet die Devise bei der Idee der neuen Kurbel-Krippe. Dazu wurden zwei Bastelbögen des Grafikers Kurt Völtzke aus Chemnitz kombiniert: die Weihnachtskrippe und die Waldlandschaft. Während der Stall mit der Heiligen Familie wie bei allen Weihnachtskrippen ganz starr bleibt, lassen sich die Tiere des Waldes mit einer Handkurbel in Gang setzen.
Jahreszeiten-Krippe
Außerdem hat der Pilgerhäuslverein die große Papierkrippe mit der Stadtkulisse von Kremsier//Kroměříž (Mittelböhmen) mit einer Mechanik ausgestattet, die auch von Besuchern bedient werden kann. So lassen sich auf Knopfdruck fünf bewegliche Szenen bestaunen. Diese imposante Papierkrippe weist zudem eine Besonderheit auf: Sie bildet alle vier Jahreszeiten ab und spielt so auf die spirituelle Sichtweise an, dass sich das Wunder von Weihnachten jederzeit wieder ereignen kann.
Thematische Führungen
Weihnachtskrippen haben seit jeher dabei geholfen, sich von der biblischen Botschaft der Geburt Christi berühren zu lassen. Daher soll es bei der Krippenausstellung im Pilgerhäusl nicht nur um den Schauwert der Exponate gehen; wir wollen gemeinsam auch die spirituelle Dimension von Krippen entdecken. Dazu werden in die Führungen geistliche Impulse eingebaut – mit passenden Gedichten, Bildern und Geschichten. Es wird dabei ein Blick auf die Geschichte der christlichen Spiritualität geworfen und der Frage nachgegangen, wie die biblische Weihnachtsgeschichte zu unterschiedlichen Zeiten spirituell gedeutet wurde.
Gemütliches Beisammensein
Was wäre Weihnachten ohne Gemeinschaft? Deswegen lädt der Pilgerhäuslverein im Anschluss an die Führungen zum Austausch und zum Beisammensein bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen in der gemütlichen Blockstube ein.
Anmeldung
Die Krippenausstellung kann jeweils vom Ersten Advent bis Mariä Lichtmess (2. Feb.) besichtigt werden – allerdings nur während der Führungen, für die zwingend eine Voranmeldung erforderlich ist. Da die Platzverhältnisse beengt sind, ist die Teilnehmerzahl auf zwölf Personen je Führung begrenzt. Anfragen können an Jeannette Gosteli gerichtet werden info@pilgerhaeusl.de, Tel. +49 175 40 85 997). In der Regel finden die Führungen am Sonnabend 14 Uhr statt. Freie Termine werden auf www.pilgerhaeusl.de aufgeführt und ständig aktualisiert. Darüber hinaus sind Führungen für Gruppen ab sieben Personen auch an anderen Tagen nach Abstimmung möglich.
Text und Fotos: Jeannette Gosteli