Menü
Bistum Dresden Meissen
Dr. Thomas Arnold (links) wurde von Bischof Heinrich Timmerevers im Rahmen einer Festakademie aus dem Amt verabschiedet. © Michael Baudisch
29. Januar 2024

„Es war Berufung“

Thomas Arnold als Direktor der Katholischen Akademie verabschiedet

Dresden. Der Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, Thomas Arnold (36), ist am Sonntagabend, 28. Januar, im Rahmen einer Festakademie von zahlreichen Weggefährten und Kooperationspartnern sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche und Politik, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft aus dem Dienst des Bistums Dresden-Meißen verabschiedet worden. An der Veranstaltung im Haus der Kathedrale nahmen neben Bischof Heinrich Timmerevers und Bischof emeritus Joachim Reinelt – der die Akademie im Jahr 2000 ins Leben gerufen hatte – als Festgäste eines Podiumsgesprächs unter dem Titel „Zwischen Innen und Außen. Gespräche über die Spannung von Freiheit und Verantwortung“ der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer und die frühere Bundesbildungsministerin Annette Schavan teil. Nach achtjähriger Leitung verlässt Thomas Arnold die Bistumsakademie auf eigenen Wunsch. Er wechselt in den Führungsstab des sächsischen Innenministeriums.

Mit bescheidenen Mitteln bundesweit viel bewegt

Bischof Heinrich Timmerevers würdigte Arnolds Wirken. Vor dem „Background eines Lebens aus dem Glauben heraus“ habe er mit dem Team der Akademie die Debatten in Sachsen und Ostthüringen gestaltet und ihnen mit seiner lebendigen Art Authentizität verliehen. „Sein Wirken der vergangenen Jahre war immer darauf bedacht, den argumentativen Streit zu gestalten, um den Zusammenhalt zu stärken." Mit „bescheidenen Möglichkeiten“ habe die Akademie sehr viel bewegt. Bischof Timmerevers erinnerte daran, wie sich der junge Akademiedirektor ihm im Sommer 2016 vorgestellt habe. Mit Blick auf die 28 Jahre Arnolds gestand der Bischof ein, damals den Gedanken gehabt zu haben, „das kann ja was werden“. Nun zog er Bilanz: „Und das wurde was.“ Dank Arnolds Arbeit sei die Stimme der ostdeutschen Diaspora auch in den bundesweiten Debatten stets vertreten gewesen. Mit „Dank und Wehmut“ verabschiedete er seinen Akademiedirektor nun „auf die andere Elbseite“, wo er künftig im Innenministerium Verantwortung übernimmt.

Ein Gewinn für das Land Sachsen

Für den Kreis der Katholischen Akademien in Deutschland dankte der Magdeburger Direktor Dr. Reinhard Grütz seinem Dresdner Kollegen für dessen Arbeit. Er nannte Arnold einen „quirligen Geist“, der „nach vorne drängt“. Besondere Spezialität Arnolds sei es dabei gewesen, „seine Gäste mit dreigliedrigen Fragen zu traktieren“, so Grütz augenzwinkernd. Arnold könne „Debatte, Strategie“ und sei „energiegeladen“ – somit auch ein echter Gewinn für das Land Sachsen.

Thomas Arnold wurde in Zwickau geboren und wuchs in Kirchberg am Rande des Erzgebirges auf. Nach einem Theologie-Studium war er ab 2012 zunächst Referent im katholischen Hilfswerk missio Aachen. 2016 wurde er zum Direktor der Akademie des Bistums Dresden-Meißen ernannt. Mit neuen Gesprächsformaten – etwa dem "Sachsen Sofa", einem Kaffeemobil unter dem Titel "Cafe Hoffnung" oder dem Podcast "Mit Herz und Haltung" – brachte er kirchliche Positionen und das Bistum Dresden-Meißen bundesweit in gesellschaftspolitische Debatten ein.

Zum Amt des Akademiedirektors, das bei rund hundert Veranstaltungen im Jahr sowie zahlreichen weiteren Verpflichtungen auch viel Energie abverlangt habe, sagte Arnold, es habe die Inhalte geboten, für die er brannte. Er habe das Amt daher sehr gerne ausgeübt: „Es war Berufung“, so Arnold wörtlich.

Michael Baudisch

 

Links

Bildergalerie