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Bistum Dresden Meissen
Mit "Herz, Hand und Kopf" waren am Stand in Chemnitz (v.l.n.r.) unter anderem im Einsatz: Thomas Wolf, Katharina Bonkowski, Anne Süßmilch und Claudia Leide. © privat
24. Januar 2024

Die Frage aller Fragen

Katholische Kirche war mit Messeständen bei den Hochzeitsmessen in Dresden und Chemnitz vertreten

Chemnitz/Dresden. „Schauen Sie mal: diesen Ring hat er hinter meinem Rücken für mich machen lassen, mit einem Stein in meiner Lieblingsfarbe. Und er hat ihn mir erst am westlichsten Punkt in Portugal mit einem Antrag überreicht! Hier sind sogar die Koordinaten von dort eingraviert. Ich war hin und weg…“ „Ich hatte acht Jahre gewartet und schon gar nicht mehr damit gerechnet: Und dann sind wir auf einem Motorradfestival und auf einmal steht er vorne auf der Bühne. Ich werde dazu geholt vor 2.500 Menschen. Und dann machte er mir einen Antrag, ich hab‘ vor lauter Weinen gar nichts mehr gesehen…“ „Mein Partner hatte eine schlechte Erfahrung gemacht und war sehr verletzt. Ich habe überhaupt nicht erwartet, dass er mich jemals fragen würde. Können Sie sich das vorstellen: nach 23 (!) Jahren - wir stehen an einem Abend am Lagerfeuer - kommt er zu mir und fragt mich. Meine erste Reaktion: Bist du dir sicher, meinst du das ernst?! Ich war fassungslos.“

Stärkung für die Beziehung im Alltag

Solche persönlichen kleinen Geschichten gehören mit zu wunderbaren Begegnungsmomenten mit Paaren an unserem Stand „Herz.Hand.Kopf. Für das Leben zu zweit“. Es scheint für die meisten Paare auch heute noch zuzutreffen, dass die ersehnte Frage „Willst du mich heiraten?“ vom Partner gestellt wird. Es ist in den Gesprächen spürbar, wie sehr die gefragte Partnerin davon berührt wurde. Der Zauber dieses Augenblicks wirkt offensichtlich bei beiden lange nach. Wir bekommen am Stand eine Ahnung davon mit. Auch in diesem Jahr waren wir mit unserem Stand und Angebot auf den Hochzeitsmessen anders orientiert als die anderen Stände und doch genau richtig. Natürlich soll es traumhafte Kleider, ausgefallene Ringe, tolle Deko-Ideen in Hülle und Fülle geben: Paare finden hier für unterschiedlichste Vorstellungen Passendes für „ihr“ Fest.

Und zugleich geht es um „uns beide – du und ich“. Das zählt und das spüren alle Paare sofort, wenn wir ihnen im Kontakt vermitteln, was wir für sie mitgebracht haben: kleine Stärkungen für die Beziehung im Alltag. Sehr gerne wird unser Brief für einen unterhaltsamen Abend zu zweit und unser Aufsteller für „besondere Momente mitten im Leben“ mitgenommen. Alle ahnen realistisch, dass nach der Hoch-Zeit auch der Marathon „Alltag“ zu bewältigen ist und dass es kleine Highlights u. a. in der Beziehungspflege braucht. Denn sie sorgen dafür, dass er für ein Paar immer wieder von grau auf Lebens-Farben umswitcht.

Für "Beziehung" einstehen

In hunderten kurzen, aber intensiven Begegnungen spüren alle, die unseren Stand mitbetreuen, dass wir als Kirche an diesem besonderen Ort besonders wertvoll sind. Es überrascht immer wieder, dass die Paare fast ausnahmslos offenbleiben, auch wenn bewusst wird, woher wir kommen und was unser Stand will. Nur einzelne winken ab: Kirche? Nein, danke! Dass wir für „Beziehung“ stehen, verbindet uns mit dem Anliegen der Paare, die zur Messe kommen. Sie hoffen Gutes für ihre Beziehung. Wir auch. Darüber wird Begegnung möglich. Paaren, die kirchlich heiraten wollen, begegnen wir kaum. Vielleicht eine Handvoll, bei denen beide Partner katholisch sind, zwei Hände voll, bei denen einer oder eine evangelisch oder katholisch mit religionslosem Partner sind – das war es auch schon.

Auch 2024 stellen wir erneut wieder fest: das aktive Zugehen auf die unterschiedlichsten, wildfremden Menschen kostet enorm Kraft und Energie. Doch die herzlichen, humorvollen Begegnungserfahrungen und die positive Resonanz überwiegen: nach der Hochzeitsmesse ist vor der Hochzeitsmesse!

Ein herzlicher Dank geht an das wunderbare Team der (ehrenamtlich) Mitwirkenden, die sich vom Hochzeitsmessevirus anstecken lassen und mit Charme und Mut unermüdlich auf Paare zugehen: Es geht nur gemeinsam!

Text: Claudia Leide und Stephan Schubert

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